Bor ist ein Mineral, das hauptsächlich in Pflanzen enthalten ist (u.a. Nüssen, Hülsenfrüchten) und an zahlreichen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt ist. Wissenschaftliche Untersuchungen lassen einen Einfluss von Bor auf den Knochenstoffwechsel, Hormonstoffwechsel, Kohlenhydratmetabolismus, Vitamin D-Stoffwechsel sowie einen Einfluss auf das Immun- und Antioxidationssystem des Menschen erkennen [Nielsen und Penland, 1999]. Bislang ist allerdings nicht eindeutig geklärt, ob es sich bei Bor um ein essentielles Spurenelement handelt, welches dem Körper über die Nahrung zugeführt werden muss. Aus Tierversuchen ist allerdings bekannt, dass Bor die Kalzifikation der Knochen, insbesondere unter einem Vitamin D-Mangel, verbessert [Hunt und Nielsen, 1981; Hunt, 1994]. Eine Unterversorgung mit Bor steht im Zusammenhang mit einer Veränderung des Calcium-Metabolismus und einer Absenkung des 17ß-Östradiol-Spiegels bei postmenopausalen Frauen, was die Entwicklung einer Osteoporose begünstigt [Nielsen et al., 1987]. Ferner ist bekannt, dass Bor für den Stoffwechsel und die effiziente Substratnutzung von Kupfer, Phosphor, Magnesium, Glukose und Triglyzeriden wichtig ist [Nielsen, 1996]. Auch eine stark antiinflammatorische Wirkung von Borsäure, einhergehend mit einer Absenkung des Akut-Phase Proteins hsCRP (hochsensitives C-reaktives Protein) und dem entzündungsfördernden Zytokin TNF-α, wurde gezeigt [Pizzorno, 2015; Naghii et al., 2011]. Im Zusammenhang mit Osteoarthritis gibt es Hinweise, dass Bor die Aktivierung des proentzündlichen Transkriptionsfaktors NF-κB sowie die Bildung entzündungsfördernder Eicosanoide hemmt und dadurch Gelenksentzündungen, begleitet von Schwellungen, verringerter Gelenkbeweglichkeit und Fieber, entgegenwirkt [Hall et al., 1980; Hunt und Iso, 1999].