Mucuna pruriens (Juckbohne, Samtbohne) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Hülsenfrüchte, die vor allem in Südostasien, Afrika und Amerika beheimatet ist [Lampariella et al., 2012]. In der ayurvedischen Medizin wird Mucuna pruriens seit Jahrhunderten als Heilpflanze unter anderem zur Behandlung nervöser Störungen, Asthma, Diabetes, Verdauungsbeschwerden und als Aphrodisiakum eingesetzt [Kasture et al., 2013; Amin et al., 1996]. Die Samen von Mucuna sind reich an Protein, Kohlenhydraten, essenziellen Fettsäuren (z.B. Linolsäure, Palmitinsäure, Ölsäure), Ballaststoffen, Mineralien (u.a. Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium), Spurenelementen (Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Phosphor) und Vitaminen (Vitamin C, Niacin) [Kasture et al., 2013]. Zudem stellen die Samen eine bedeutende natürliche Quelle von L-Dopa (3,4-Dihydroxyphenylalanin) dar [Kumar und Saha, 2013]. L-Dopa ist ein Zwischenprodukt in der Dopamin Synthese und die Vorstufe des Nervenbotenstoffes Dopamin [Lampariello et al., 2012], welcher anregend und stimmungsaufhellend wirkt, sowie die Feinmotorik und Körperbewegung reguliert [Hornykiewicz, 1962]. Dopamin wird nachfolgend über die Enzyme Dopamin-Monooxygenase und N-Methyltransferase zu Noradrenalin oxidiert und weiter zu Adrenalin methyliert. Auf diese Weise wird der gesamte Katecholaminstoffwechsel unterstützt. Klinische Studien belegen, dass oral aufgenommenes Mucuna pruriens die Dopamin Konzentration im zentralen Nervensystem effektiv erhöht [Katzenschlager et al., 2004]. In diesem Zusammenhang wird die Heilpflanze als alternative Behandlungsform für die Parkinson-Krankheit diskutiert. Des Weiteren enthält Mucuna zahlreiche Inhaltsstoffe mit neuroprotektiven Eigenschaften. Das Isoflavonoid Genistein beispielsweise verbessert nachweislich die neuronale Plastizität im Gehirn und wirkt dem Absterben von Nervenzellen entgegen. Das Alkaloid Beta-Carbolin, Gallussäure und Phytinssäure, sowie deren Derivate, gelten als starke Antioxidantien und als effektive Schutzmechanismen gegen Neurodegeneration [Kasture et al., 2013]. Im Tierversuch wurde eine Erhöhung der Konzentration von antioxidativ wirkenden körpereigenen Enzymen und Verbindungen (u.a. Superoxiddismutase, Katalase, Glutathion) sowie eine Verminderung der zellulären Lipidperoxidation durch freie Radikale unter Mucuna pruriens-Gabe nachgewiesen [Suresh et al., 2010].