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L-Carnitin

Carnitin ist sowohl in freier, als auch in gebundener Form in fast allen Tierarten und in vielen Mikroorganismen existent [Gnoni et. al, 2020]. Es handelt sich hierbei um eine natürlich vorkommende, Aminosäuren-ähnliche Substanz, die vom menschlichen Körper aus den Aminosäuren L-Methionin und L-Lysin gebildet werden kann [Vaz und Wander, 2002]. Wichtige Kofaktoren der körpereigenen L-Carnitin Produktion sind der Mineralstoff Eisen und die Vitamine Niacin, B6 und C [Pekala et al., 2011]. Die endogene Syntheserate beträgt nur etwa 25% von der gesamten im menschlichen Körper vorkommenden Menge, wohingegen der Aufnahme von L-Carnitin aus Lebensmitteln eine weitaus größere Relevanz zukommt [Durazzo et al., 2020]. Vor allem tierische Nahrungsmittel wie rotes Fleisch, Fisch, Geflügel und Milch stellen eine gute L-Carnitin Quelle dar. [Pekala et al., 2011]. Allerdings kann der Gehalt an L-Carnitin in den Lebensmitteln durch die thermische Behandlung während des Kochens verloren gehen. Das als Koenzym fungierende Aminosäurederivat kann als D- oder L- Enantiomer vorliegen (D-Carnitin und L-Carnitin). Natürlicherweise ist das wasserlösliche Molekül in der biologischen L- Isomerform zu finden [Durazzo et al., 2020]. Das L-Carnitin kann zwar endogen synthetisiert werden, muss aber unter Umständen extern zugeführt werden, weshalb dieses auch als bedingt essentieller Nährstoff bezeichnet wird [Odle et al., 2014]. Im Zuge der Generierung von ATP werden mittels des „Carnitin-Shuttles“ Acyl-Carnitinester in die Mitochondrien überführt. Etwa 97% des synthetisierten L-Carnitins werden in der Herz- und Skelettmuskulatur gespeichert [Rasmussen et al., 2015]. Die weiteren Anteile sind im Plasma, in den Nieren und in der Leber vorhanden. Der Gesamtgehalt an L-Carnitin im Körper beträgt ca. 300 mg/kg [Gnoni et. al, 2020]. L-Carnitin ist aufgrund seiner Vielzahl an Eigenschaften im menschlichen Organismus von Bedeutung. Aufgrund der hydrophilen Molekülstruktur kann freies L-Carnitin bei einem Überschuss renal eliminiert werden [Odle et al., 2014].