Zitronenmelisse (Melissa officinalis) wurde bereits in der Antike als Phytotherapeutikum gegen Ängstlichkeit, Schmerz, Aufregung und zur Schlafförderung verwendet [Moradkhani et al., 2010]. Melisse regt die Aktivität der Alpha-Wellen im Gehirn an [Schulz et al., 1998]. Dies führt zu Entspannung, gesteigertem Konzentrationsvermögen und gutem Schlaf. Die angstlösende Eigenschaft der Melisse steht im Zusammenhang mit der Hemmung des GABA (Gamma-Aminobuttersäure)-abbauenden Enzyms GABA-Transaminase [Awad et al., 2007] und der damit einhergehenden Wirkungsverlängerung des dämpfenden Neurotransmitters GABA im Gehirn. Die Blätter der Melisse enthalten ätherische Öle, die reich an antioxidativen Monoterpenen (z.B. Citral und dessen Isomere Geranial, Citronellal, Neral) [Dawson et al., 1988; Mimica-Dukic et al., 2004], mit leichter Acetylcholinesterase-hemmender Wirkung, sind [Dastmalchi et al., 2009]. Diese scheinen vorrangig für die neuroprotektive Wirkung der Zitronenmelisse verantwortlich zu sein. Rosmarinsäure, die ebenfalls in Melisse Blättern enthalten ist, wirkt nachweislich gegen Beta-Amyloid Ablagerungen im Gehirn (z.B. bei Morbus Alzheimer) und ist dadurch neuroprotektiv [Alkam et al., 2007; Braidy et al., 2014; Akhondzadeh et al., 2003].