Riboflavin (Vitamin B2) hat als Bestandteil der Atmungskette besondere Bedeutung für den Energiestoffwechsel und verschiedene Redox-Reaktionen, wie etwa die Glutathion Bereitstellung über die B2-abhängige Glutathionreduktase [Massey, 2000]. Neben Zink ist Riboflavin ein wesentlicher Faktor bei der Bereitstellung von aktivem phosphoryliertem Vitamin B6 (Pyridoxal-5´-Phosphat = P5P) aus Pyridoxin, das aus der Nahrung aufgenommen wird [Shane, 2008]. In der Migränetherapie ist Riboflavin ein fester Bestandteil [Boehnke et al., 2004; Colombo et al., 2014]. Auch bei Porphyrie, einer angeborenen Hämoglobinbildungs-Störung, ist die Riboflavintherapie im Gespräch [Vannotti, 1937]. Riboflavin ist vorwiegend in tierischen Lebensmitteln enthalten. Ein gravierender Mangel tritt in westlichen Industrieländern relativ selten auf. Liegt er vor, dann äußert er sich in Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Haut- und Schleimhautentzündungen und Veränderungen im Blutbild [Goldsmith, 1975; Sydenstricker et al., 1939]. An ein Riboflavindefizit muss bei chronischen Entzündungen der Atemwege und des Darmtraktes [Mazur-Bialy, 2017], bei trockener Haut [Krautheim et al., 2005] und generalisierter Fatigue [Heap et al., 1999] gedacht werden.