Salbei - Neurolab
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Salbei

Salvia officinalis, gemeinhin als Salbei bekannt, ist ein mehrjähriges Kraut aus der Familie der Lamiaceae, das sowohl für seine kulinarischen wie medizinischen Eigenschaften bekannt ist. Salbei ist reich an bioaktiven Stoffen – darunter Flavonoiden (Luteolin, Apigenin, Quercetin), Phenolsäuren (Rosmarinsäure, Kaffeesäure) und Terpenen (Kampfer, Carnosinsäure) [Zhumaliyeva et al., 2023]. Salbei enthält Phytoöstrogene, wie Apigenin und Luteolin, die eine ähnliche Struktur wie das weibliche Hormon Östrogen aufweisen und so teilweise die Wirkung des natürlichen Östrogens nachahmen. Diese Verbindungen können an Östrogenrezeptoren (ERα und ERβ) im Körper binden und so östrogenähnliche Effekte auslösen [Rahte et al., 2013]. In einer klinischen, doppelblinden, kontrollierten und randomisierten Studie konnte der verabreichte Extrakt der Salvia officinalis (100 mg Salbei-Extrakt 3x täglich; 12 Wochen) nach 10 und 12 Wochen den Nachtschweiß und die Stärke und Häufigkeit der Hitzewallungen bei postmenopausalen Frauen statistisch signifikant reduzieren [Zeidabadi et al., 2020]. Darüber hinaus enthält Salbei auch Verbindungen (Rosmarinsäure), die die Aktivität der Acetylcholinesterase (AChE) hemmen, ein Enzym, das den Neurotransmitter Acetylcholin abbaut. Durch die Hemmung von AChE kann der Acetylcholinspiegel im Gehirn erhöht und die cholinerge Signalübertragung verbessert werden, was besonders relevant für Gedächtnisprozesse und die Kognition ist [Tober et al., 2019]. Weiterhin wird in der Forschung beschrieben, dass die bioaktiven Stoffe durch die Interaktion mit molekularen Signalwegen wie NF-κB und MAPK wirken, was ihre entzündungshemmende Wirkung unterstützt. Die in Salbei enthaltenen Polyphenole, einschließlich Rosmarinsäure und Kaffeesäure, besitzen starke antioxidative Eigenschaften. Durch die Neutralisierung freier Radikale tragen die Antioxidantien in Salbei zur Reduktion des oxidativen Stresses bei [Tober et al., 2019, Zhumaliyeva et al., 2023]. Vermutet wird auch eine modulierende Wirkung auf Serotonin-Rezeptoren und auf das GABA-System, was potentiell stimmungsregulierende und angstlindernde Effekte erklären würde [Tober et al., 2019]. Ätherische Öle wie Thujon und Cineol stören die Membranintegrität von Mikroorganismen, was zu einer direkten antimikrobiellen Wirkung gegen Bakterien, Pilze und Viren führt [Ghorbani et al., 2017].