Glutathion - Neurolab
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Glutathion

Glutathion (GSH) ist ein Tripeptid, das aus den Aminosäurebausteinen Glycin, L-Glutaminsäure und der schwefelhaltigen Aminosäure L-Cystein besteht. Letztere ist der limitierende Faktor bei der endogenen Synthese von Glutathion. Glutathion ist ein starkes Antioxidans und maßgeblich an der Redox-Balance jeder Körperzelle beteiligt. GSH ist das quantitativ häufigste Antioxidans in Körperzellen und wird auch als „Masterantioxidans“ bezeichnet. So wirkt es über seine Thiol-Gruppe selbst als Antioxidans, dient via Glutathionperoxidasen dem Abbau von Wasserstoffperoxid und regeneriert andere Antioxidantien wie Vitamin C. Die Regeneration von oxidiertem Glutathion (GSSG) erfolgt Vitamin B2-abhängig über Glutathionreduktasen [Vašková et al., 2023; Forman et al., 2008]. Die höchsten Konzentrationen von GSH findet man in der Leber (Entgiftungsorgan), aber auch Milz, Nieren sowie rote und weiße Blutkörperchen weisen hohe GSH-Konzentrationen auf [Pastore et al., 2003]. Glutathion hat, neben seiner zentralen Rolle bei der Regulation der Redox-Balance, weitere wichtige Funktionen. So ist Glutathion ein zellulärer Cystein-Speicher. L-Cystein selbst ist äußerst oxidationsanfällig, weshalb ein Großteil des Cysteins gebunden in Form von GSH vorliegt. Bei Bedarf kann Cystein über zwei enzymatische Schritte wieder aus GSH freigesetzt werden. Die hohe Konzentration von GSH in der Leber ist bedingt durch eine weitere wichtige Funktion von GSH im Rahmen der „Entgiftung“. GSH dient in der Phase 2 der Biotransformation der Konjugation von Schadstoffen, um diese zu binden und unschädlich(er) zu machen. Die Konjugation ist ein wichtiger Schritt im Rahmen der Ausscheidung giftiger Stoffwechselprodukte sowie Fremdstoffe (Xenobiotika). Auch außerhalb der Leber werden Zellgifte, wie Schwermetalle, an GSH gebunden. Dies entfernt die konjugierten Stoffe zwar nicht, vermindert aber ihre lokalen negativen Effekte auf zelluläre Prozesse. Eine wichtige Enzymklasse bei diesen Prozessen sind sog. Glutathion-S-Transferasen [Forman et al., 2008; Lushchak, 2012; Pastore et al., 2003]. Eine weitere wichtige Funktion wird GSH im Rahmen der Immunfunktion zugeschrieben, da die Aktivität bestimmter Immunzellen mitunter durch GSH, bzw. den Redox-Status der Immunzellen, kontrolliert wird. Es sind aber auch Funktionen innerhalb des Immunsystems beschrieben, die unabhängig von den antioxidativen Eigenschaften von GSH sind [Diotallevi et al., 2017]. Oral aufgenommenes Glutathion wird im Verdauungstrakt gespalten und in Form der Aminosäurebestandteile aufgenommen. Dabei erhöht klassisches Glutathion erst in hohen Dosen oder nach langer Einnahme die Glutathion-Level [Mangkalopakorn et al., 2025]. Daher haben sich bestimmte Formen wie acetyliertes Glutathion oder liposomales Glutathion als nutrazeutische Strategie etabliert, um GSH effizienter zu supplementieren. Auch die Vorstufe L-Cystein in Form von N-Acetylcystein (NAC) ist beliebt und kann den Glutathionspiegel beeinflussen [Mangkalopakorn et al., 2025; Sinha et al., 2017].