Bei GABA (Gamma-Amino-Buttersäure) handelt es sich um ein biogenes Amin der Glutaminsäure und um den mengenmäßig bedeutendsten dämpfenden Neurobotenstoff im Gehirn [Ramamoorthi und Lin, 2011]. Die wesentlichen Wirkungen von GABA basieren auf der Hemmung der Ausschüttung von anregenden Neurotransmittern und Geschlechtshormonen. GABA verhindert nicht nur die Überstimulation von Neuronen, sondern dient dem Körper auch als natürliches Entspannungsmittel mit beruhigendem Einfluss auf das zentrale Nervensystem [Yoto et al., 2012]. Obgleich GABA die Blut-Hirn-Schranke relativ schlecht überwinden kann [Löscher und Frey, 1982; Boonstra et al., 2015], hat parakrines GABA (vor allem aus dem enteralen Bereich) periphere Wirkungen auf hormonbildende Organe und das Immunsystem. Die zentralen Effekte können durch die Aufnahme von GABA über die Mundschleimhaut (sublingual) erhöht werden. GABA wirkt nachweislich angstlösend, muskelentspannend, krampflösend, schmerzlindernd, blutdruckstabilisierend und hat bedeutende schlaffördernde Eigenschaften [Abdou et al., 2006; Enna und McCarson, 2006; Ma et al., 2015]. So kann GABA als ein Anti-Stresshormon angesehen werden. Es ist bekannt, dass ein niedriger GABA-Level mit Ängsten assoziiert ist die bei Einnahme von GABA, besonders in sublingualer Form, abnehmen [Nemeroff, 2003]. Untersuchungen zeigen, dass auch eine Supplementierung von L-Glutamin die GABA-Synthese im Gehirn steigert [Wang et al., 2007]. Ferner gibt es Evidenz, dass einige Substanzen (u.a. Passionsblume, Rhodiola rosea, L-Theanin, L-Taurin) als GABA-Mimetika die Wirkung von GABA im zentralen Nervensystem verstärken [Appel et al., 2011; Malminen und Kontro, 1986; Alramadhan et al., 2012].