Mit einem Körperbestand von etwa einem Kilogramm, ist Calcium einer der wichtigsten und mengenmäßig am stärksten vertretenen Mineralstoffe im menschlichen Organismus. Dabei sind etwa 99% des Calciums in den Zähnen und Knochen gespeichert [Biesalski und Grimm, 2004]. Je nach Bedarf kann Calcium aus diesen körpereigenen Speicher-Pools mobilisiert werden, um auch bei niedriger oraler Zufuhr einen konstanten Calciumspiegel im Blut zu gewährleisten [Bronner und Pansu, 1999]. Die Wirkungen von Calcium sind mannigfaltig. Neben seiner Bedeutung für die Knochenmineralisation und Zellteilung erfüllt Calcium auch eine wichtige Funktion als intrazelluläres Signalmolekül (second messenger), ist an der Reizübertragung im Nervensystem sowie der Muskelkontraktion beteiligt. Extrazelluläres Calcium aktiviert zudem verschiedenste Enzyme, unter anderem solche der Blutgerinnung, der Glykogensynthese, Glykolyse und des Eicosanoid-Stoffwechsels [Berridge et al., 1998]. Neben der Beteiligung am Fettstoffwechsel reguliert Calcium auch die Sekretion endokriner Drüsen, wie die Insulinausschüttung aus den ß-Zellen der Bauchspeicheldrüse [Wollheim und Sharp, 1981]. Im Hormonhaushalt hat Calcium zudem Bedeutung für die Biosynthese der Katecholamine Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin [Oka et al., 1965]. Ein Calciummangel (Hypocalzämie) äußert sich vor allem in Symptomen wie Muskelkrämpfen, allgemeiner und Gedächtnisschwäche, Parästhesien, gestörter Blutgerinnung, erhöhter Reizbarkeit sowie Hautveränderungen [Juan, 1979]. Begleitend ist das Risiko für das Auftreten von Knochenfrakturen, Grauem Star, Bluthochdruck, Diabetes oder Krebs deutlich erhöht [Nordin, 1997; Gao et al., 2004; Sowers et al., 1989; Levy et al., 1994; Moneith et al., 2007]. Zur Calcium-Supplementation eignen sich besonders Calciumsalze mit guter Bioverfügbarkeit wie Glukonate, Laktate und Citrate. Dabei ist anzumerken, dass ein ausgeglichener Vitamin D-Haushalt die Calciumaufnahme im Darm begünstigt [Biesalski und Grimm, 2004].