Hyaluronsäure ist ein großes Polysaccharid, das natürlich im gesamten Körper und in besonders hoher Konzentration in der Haut, der Gelenkflüssigkeit und im Auge vorkommt. Hyaluronsäure zählt zu den Glykosaminoglykanen, wie Chondroitin, die ein sehr druckfestes, gelartiges Grundmaterial ausbilden. Hyaluronsäure ist hydrophil und bindet Wasser, was zur Hydratation der Zellen beiträgt. Hyaluronsäure zieht Flüssigkeit in die Synovialflüssigkeit der Gelenke und die Glaskörperflüssigkeit im Auge an, wodurch diese Bereiche hydratisiert und geschmiert werden [Khan et al., 2023; Voigt et al., 2012; Yang et al., 2021]. Als Nahrungsergänzungsmittel wird es am häufigsten für die Gesundheit der Gelenke, zur Behandlung trockener Augen, in Anti-Aging-Produkten für die Haut und für die Wundheilung und Geweberegeneration verwendet. Hyaluronsäure hat zudem seine Wirksamkeit als leistungsstarkes bioaktives Molekül nicht nur bei der Hautalterung, sondern auch bei Atherosklerose, Krebs und anderen pathologischen Zuständen gezeigt [Iaconisi et al, 2023]. Je nach Molekulargewicht kann die Hyaluronsäure für verschiedene Applikationen verwendet werden. Hyaluronsäure mit hohem Molekulargewicht wird mit entzündungshemmenden Effekten in Verbindung gebracht und scheint Immunreaktionen zu verlangsamen. In dieser Form bindet es an Proteine wie Interleukin-8, die vom Immunsystem ausgeschüttet werden. Dadurch werden Autoimmunreaktionen und Entzündungen verhindert [Marinho et al., 2021]. Hyaluronsäure mit mittlerem (meist verwendet) und kleinem Molekulargewicht stimuliert die Synthese von Hitzeschockproteinen und dadurch werden proangiogene, antiapoptotische und immunstimulierende Eigenschaften angeregt. Hyaluronsäure mit geringem Molekulargewicht wird in vor allem topischen Cremes verwendet [Iaconisi et al, 2023].