Die Hagebutte ist die Sammelnussfrucht von Rosa canina, die zu den Rosengewächsen zählt und auch unter dem Namen Hundsrose bekannt ist. Die Früchte der Hagebutte enthalten mehr als 129 bioaktive Komponenten, darunter Phenole (Anthocyane, Flavonoide, Phytosterole), Terpenoide und Galaktolipide. Daneben ist die Hagebutte eine besonders wertvolle natürliche Quelle für Vitamin C [Gruenwald et al., 2019]. Hagebuttenextrakt und eine Reihe seiner bioaktiven Verbindungen haben sich als entzündungshemmend erwiesen. Für die entzündungshemmende Wirkung der Hagebutte wird die Hemmung des NFκB-Signalweges vermutet, der proinflammatorische Enzyme (z. B. MMPs und COX-2) abschwächen und die Produktion von proinflammatorischen Zytokinen (z. B. TNFalpha, IL-1β, IL-6 und CCL5) verringert. Interleukin 1-Beta (IL-1β) veranlasst Knorpelzellen, Proteine zu produzieren, die das Gelenkgewebe verdauen und abbauen. Im Übermaß trägt dieser Prozess zum langfristigen Abbau des Gelenkgewebes bei, was zu Gelenkprobleme führen dürfte. Die Hagebutte senkt zwar nicht den IL-1β-Spiegel im Blut, aber sie hemmt dessen Fähigkeit, katabole Proteine zu aktivieren [Ayati et al., 2018]. Aufgrund dieser Eigenschaften findet die Hagebutte gezielten Einsatz bei Gelenkbeschwerden, Knorpeldegeneration und generellen Mobilitätseinschränkungen. Die Hagebutte ist auch in der Lage, die Chemotaxis, d. h. den Transport von Immunzellen in das Gewebe, zu verringern. Dies dient sowohl als entzündungshemmender als auch als immunsuppressiver Mechanismus [Gruenwald et al., 2019]. Vorläufige Erkenntnisse deuten auch darauf hin, dass die Hagebutte für Menschen mit Diabetes, hohem Blutdruck und Cholesterinwerten von Nutzen sein könnte [Belkhelladi et al., 2023].