Rosmarin (Rosmarinus officinalis; Salvia rosmarinus) aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) zählt man zur Art der Gattung Salbei. Rosmarin ist nicht nur als Gewürz weit verbreitet, sondern kommt auch als Heilkraut zum Einsatz. Die chemische Zusammensetzung enthält eine Vielzahl von bioaktiven Verbindungen, zu denen Carnosinsäure, Rosmarinsäure, Carnosol, Kaffeesäure und ätherische Öle, die reich an Terpenen sind, zu den wichtigsten Bestandteilen gehören.
Einer der wichtigsten Mechanismen ist die Hemmung von Cholinesterase-Enzymen, die für den Abbau von Acetylcholin verantwortlich sind. Durch die Hemmung dieser Enzyme kann Rosmarin den Acetylcholingehalt erhöhen und so möglicherweise das Gedächtnis und die kognitiven Funktionen verbessern [Oresanya et al., 2024]. Rosmarinextrakte haben sich als wirksam beim Schutz vor Neurotoxizität erwiesen, die durch verschiedene Substanzen wie Amyloid-beta und Ibotensäure ausgelöst wird. In Anwesenheit von Carnosinsäure wurde die Spaltung des Amyloid-Vorläuferproteins auf den α-Sekretase-Weg verlagert, wodurch die Amyloid-β-Bildung verhindert wurde [Mirza et al., 2023]. Die Phytoverbindungen des Rosmarins weisen auch antioxidative Eigenschaften auf und helfen, oxidativen Stress zu bekämpfen [Oresanya et al., 2024]. Die weiterhin beschriebene angstlösende Wirkung von Rosmarin kann unter anderem auf seine starke antioxidative Kapazität zurückgeführt werden. Damit kann das Gehirn durch die vielen aktiven Moleküle der Pflanze vor den Schäden durch freie Radikale geschützt werden. Zu den möglichen Wirkmechanismen gehören die Verringerung des oxidativen Stresses und die Hemmung der Apoptose, was zum Schutz der serotonergen Neuronen und zur Verringerung der Angst führt [Faridzadeh et al., 2022; de Oliveira et al., 2019]. Neben den antioxidativen Eigenschaften hat R. officinalis L. auch eine signifikante entzündungshemmende Wirkung. So trägt die Pflanze dazu bei, den Gehalt an Entzündungsmediatoren zu reduzieren, die Proteindenaturierung zu kontrollieren und Schäden an dopaminergen und serotonergen Neuronen zu verringern [de Oliveira et al., 2019].