Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) ist ein aus dem Mittelmeerraum stammender Strauch oder Baum und gehört zu der Familie der Lippenblütler. Er wird traditionell zur Behandlung verschiedener reproduktiver und hormoneller Störungen verwendet. Extrakte werden aus den reifen, getrockneten Früchten der Pflanze gewonnen, die besonders reich an Diterpenen, Iridoidglykoside, Flavonoide sowie ätherische Öle sind [Wuttke et al., 2003]. Der genaue Mechanismus dahinter ist noch nicht gänzlich aufgeklärt, die Bindung an Östrogen-, Opioid- sowie Dopaminrezeptoren konnte in vitro jedoch bereits gezeigt werden. Durch die Bindung wird auch die Expression östrogenabhängiger Gene induziert [Schellenberg et al., 2012]. Evidenz gibt es, dass Mönchspfeffer Einfluss auf das dopaminerge System, die Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse, sowie seine östrogenen und anti-inflammatorischen Effekte zeigt. Studien haben gezeigt, dass Mönchspfeffer Extrakte dopaminerge D2-Rezeptoren stimulieren können, was zu einer verminderten Sekretion von Prolaktin führt [Jarry et al., 1994]. Da ein erhöhter Prolaktinspiegel mit verschiedenen reproduktiven Störungen in Verbindung gebracht wird, könnte diese Wirkung erklären, warum Mönchspfeffer bei der Behandlung von PMS und zyklusbedingten Beschwerden wirksam ist. Diskutiert wird auch der Einfluss von Mönchspfeffer auf die Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achsen, was zur Regulierung des Menstruationszyklus beitragen kann [Meier et al., 2000]. In einer Studie konnte die Einnahme von Mönchspfeffer-Extrakt auch menopausale Symptome und Ängste signifikant reduzieren [Naseri et al., 2019].