Lavendel (Lavandula angustifolia) gehört zu den Lippenblütlern (Lamiaceae) und ist als lila-blauer, aromatischer Halbstrauch mit charakteristischem Duft bekannt. Der Name bedeutet aus dem lateinischen „lavare“ übersetzt so viel wie „waschen“. Der Lavendel besitzt als sekundäre Pflanzenstoffe ätherische Öle (Linalool, Linalylcetat, Campher, Cineol), Phenolcarbonsäuren (Rosmarinsäure), Flavonoide, Cumarine, Phytosterole und Gerbstoffe denen die gesundheitlichen Wirkungen zugesprochen werden [Kim et al., 2021]. Lavendel wird seit mehreren tausend Jahren als Heilpflanze in Form von Tee, Inhalationstherapien und Ölen zur Behandlung von Ängsten und Stress verwendet [Cavanagh et al., 2002]. Es wird angenommen, dass Lavendel eine Wirkung auf das limbische System des Gehirns hat, das die Stimmung, den Antrieb, Gedächtnis und Emotionen steuert. Außerdem erhöht er die Aktivität des parasympathischen Nervensystems, was die Stressreaktion des Körpers verringern könnte. Lavendel hemmt vermutlich die spannungsabhängigen Kalziumkanäle (VDCC) und mildert so eine unangemessene Stressreaktion im zentralen Nervensystem ab [López et al., 2017]. Es scheint auch eine Auswirkung auf den 5HT1A-Rezeptor (Serotoninrezeptor) zu haben, der bei Angstzuständen eine Rolle spielt. Eine verringerte Bindung an diesen Rezeptor könnte die anxiolytischen Wirkungen von Lavendel erklären [Donelli et al., 2019]. Lavendel erhöht auch die Menge an Serotonin im System, indem er die Serotonintransporter (SERT) blockiert, wodurch dem Gehirn mehr extrazelluläres Serotonin zur Verfügung steht [López et al., 2017]. Die beruhigende Wirkung von Lavendel hat auch einen schlaffördernden Effekt zur Folge [Lewith et al., 2005]. Es gibt auch Hinweise, dass das ätherische Öl im Lavendel hemmende Eigenschaften gegenüber Candida albicans, E. coli und Streptococcus thermophilus aufweist [Cavanagh et al., 2002].