Kürbiskern - Neurolab
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Kürbiskern

Kürbiskerne (Curcubita sp.) sind ein nährstoffreiches Lebensmittel mit hohem Anteil an Ballaststoffen, gesunden Fetten, Protein, Zink, Selen und weiteren Mikronährstoffen. Darüber hinaus weisen Kürbiskerne ein pharmakologisch relevantes Spektrum sekundärer Pflanzenstoffe auf. Sowohl das Öl, als auch Extrakte aus den Samen finden Anwendung als „functional food“ und Nahrungsergänzungsmittel. Das Öl weist einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren auf, insbesondere Linolsäure (ca. 30 %) und Ölsäure (ca. 40 %). Kürbiskernöl enthält zudem lipophile bioaktive Verbindungen wie Tocopherole (v.a. β- und γ-Tocopherol), Phytosterole wie β-Sitosterol und Stigmasterin, Delta-7-Sterole sowie Carotinoide und Chlorophyll, die dem Öl seine charakteristische dunkelgrüne Farbe verleihen. Weitere sekundäre Pflanzenstoffe in Kürbiskernöl gehören zur Terpenfraktion wie die Triterpene α- und β-Amyrin und zur Fraktion der phenolischen Verbindungen wie Phenolsäuren und Polyphenolen [Shaban et al., 2017; Dotto et al., 2020; Batool et al., 2022]. Traditionell eingesetzt werden Präparationen aus Kürbiskernen wie bspw. Cucurbita moschata bei Symptomen der benignen Prostatahyperplasie (BPH), den damit assoziierten „Lower Urinary Tract Symptoms“ (LUTS) sowie bei androgener Alopezie (hormonell bedingtem Haarausfall) [Csikós et al., 2021]. Zu den postulierten physiologischen Effekten zählen antioxidative, antiinflammatorische und anti-diabetische Eigenschaften. Primär wird jedoch die hemmende Wirkung von Kürbiskernextrakten auf das Enzym 5α-Reduktase genannt. Dieses Enzym vermittelt die Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron (DHT), einem deutlich potenteren Androgen, das mit BPH und erblich bedingtem Haarausfall in Verbindung steht. Auch wenn die Datenlage insgesamt lückenhaft ist, zeigen einzelne RCTs immer wieder positive Effekte von Kürbiskernextrakten sowie von Kombinationstherapien, etwa mit Sägepalme, auf die zirkulierende Menge des prostata-spezifischen Antigens (PSA) und auf Symptome der LUTS [Vahlensieck et al., 2014; Hong et al., 2009; Zerafatjou et al., 2021].