Cholin - Neurolab
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Cholin

Cholin ist ein vitaminähnlicher Nährstoff und ein Methyldonor, der an zahlreichen physiologischen Prozessen beteiligt ist. Obwohl Cholin per Definition kein Vitamin ist, ist es ein essentieller Nährstoff, der über die Nahrung aufgenommen werden muss. Der Mensch kann zwar Cholin endogen in der Leber produzieren, hauptsächlich als Phosphatidylcholin, aber die Menge, die der Körper auf natürliche Weise synthetisiert, reicht nicht aus, um den Bedarf zu decken. Cholin wird für die Synthese bestimmter Phospholipide (Phosphatidylcholin und Sphingomyelin), welche die wesentlichen strukturellen Bestandteile der Zellmembranen sind, verwendet. Phosphatidylcholin macht etwa 95 % des Gesamtcholins in den Geweben aus und wird hauptsächlich aus Nahrungs-Cholin über den CDP-Cholin-Weg oder durch Methylierung von Phosphatidylethanolamin synthetisiert [Ueland, 2011]. Als Phosphatidylcholin ist Cholin ein Bestandteil von bestimmten Proteinen, den sogenannten Very-Low-Density-Lipoproteins (VLDL). Cholin ist somit wichtig beim Metabolismus und Transport der Lipide. Aufgrund seines funktionellen Nutzens im Lipoproteinstoffwechsel, ist für Cholin ab einer Dosierung von 82,5 mg pro Portion die gesundheitsbezogene Aussage zum Beitrag eines normalen Fettstoffwechsels zugelassen. Cholin ist eine Vorstufe von Acetylcholin, einem wichtigen Neurotransmitter, der von cholinergen Neuronen synthetisiert wird und an der Muskelsteuerung, dem zirkadianen Rhythmus, dem Gedächtnis und vielen anderen neuronalen Funktionen beteiligt ist. Diskutiert wird auch, ob CDP-Cholin die Synthese und Freisetzung der Katecholamine Noradrenalin, Adrenalin und Dopamin stimuliert [Secades et al., 2011]. Cholin kann in Leber und Niere in einer zweistufigen enzymatischen Reaktion zu Betain oxidiert werden. Betain ist eine Quelle für bis zu 60 % der Methylgruppen (CH3), die für die Methylierung von Homocystein benötigt werden [Ueland, 2011]. Vermutungen legen nahe, dass der Bedarf an Cholin während der Schwangerschaft wahrscheinlich erhöht ist [Wallace et al., 2018].