Aronia (Aronia melanocarpa, auch: Schwarze Apfelbeere oder kahle Apfelbeere) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Rosengewächse und ursprünglich in Nordamerika beheimatet. Die reifen Früchte der Aronia sind dunkelviolett bis schwarz und verdanken ihre Farbe dem außergewöhnlich hohen Gehalt an wertvollen Anthocyanen. Geschmacklich sind die Beeren süß-säuerlich haben aber auch eine herbe bittere Note. Die Früchte können roh verzehrt werden, werden aber auch industriell für die Herstellung von Säften und Konfitüre verwendet. In der traditionellen Medizin Nordamerikas werden die Beeren bei der Behandlung von Erkältungen und die Rinde als Adstringenz eingesetzt [Jurendić & Ščetar, 2021]. Aufgrund ihres hohen Anthocyangehalts (ca. 25 % der Polyphenole) ist Aronia stark antioxidativ und pharmakologisch gesehen eine hoch relevante Frucht. Wichtige Vertreter der Anthocyane sind die Cyanidin-3-O-galactoside, Cyanidin-3-O-arabinoside und das Cyanidin-3-O-glucoside. Letzteres wird u. a. für viele der positiven Effekte verantwortlich gemacht. Neben den Anthocyanen enthält Aronia aber auch Quercetin, Quercetinderivate sowie Abkömmlinge der Kaffeesäure wie Chlorogensäure, die ebenfalls pharmakologisch relevant sind [Jurendić & Ščetar, 2021]. Extrakte oder Säfte aus der Aroniabeere zeichnen sich durch ein besonders breites Spektrum gesundheitsfördernder Effekte aus. So demonstrierte Aronia in Humanstudien blutdruck- und cholesterinsenkende Eigenschaften, sowie eine verringerte Lipidoxidation [Hawkins et al., 2021]. Darüber hinaus wirkte Aronia in verschiedenen Modellen sowohl kardioprotektiv als auch gastro- und hepatoprotektiv. Aronia kombiniert antibakterielle und antivirale Effekte mit einer immunmodulatorischen Wirkung, was den traditionellen Einsatz bei Erkältungskrankheiten untermauert. In Tierversuchen konnten zudem antidiabetische Effekte demonstriert werden [Ren et al., 2022].