Glucosamin ist ein Amino-Monosaccharid und dient als ein natürlicher Bestandteil des Knorpelgewebes und der Gewebeflüssigkeit als strukturbildende Substanz. Der Körper verwendet Glucosamin zur Synthese von Glykoproteinen und Glykosaminoglykanen. Glykosaminoglykane sind strukturelle Bestandteile von Knorpeln und Gelenken und spielen eine entscheidende Rolle bei der Elastizität, Festigkeit und Flexibilität dieser Gewebe [Dahmer et al., 2008], da sie eine hohe Wasserbindekapazität besitzen. Die gelähnliche Konsistenz unterstützt in den entsprechenden Körperabschnitten eine Stütz-, Schutz- oder Gleitfunktion. Als Bestandteil in den Glykosaminglykanen fördert Glucosamin indirekt die Kollagenexpression [Block et al., 2010]. Außerdem greift Glucosamin in die Entzündungskaskade ein, die am Abbau von Kollagen in arthritischem Gewebe beteiligt ist, indem es die kollagenabbauenden Wirkungen von entzündungsfördernden Molekülen wie Interleukin 1 (IL-1) herunterreguliert [Herreo-Beaumont et al., 2007]. Zusätzlich stimuliert Glucosamin die Chondrozyten, Knorpelmasse aufzubauen. Glucosamin wird aus Schalen- oder Krustentieren gewonnen. Supplementiert werden entweder Glucosaminsulfat, Glucosaminhydrochlorid oder N-Acetyl-Glucosamin, die gerne mit Chondroitin kombiniert werden. Es gibt Hinweise, dass Glucosamin und Chondroitin bei Osteoarthritis positive Effekte in Bezug auf Schmerz und Steifheit erzielt [Filipović et al., 2022; Clegg et al., 2022], auch wenn diese Ergebnisse nicht in allen Studien bestätigt werden können.