Pygeum africanum, auch Afrikanischer Pflaumenbaum genannt, gedeiht – wie der Name bereits vermuten lässt – auf dem afrikanischen Kontinent [Ishani et al., 2000]. Dort wird die Rinde von Pygeum in der traditionellen Volksmedizin vornehmlich zur Behandlung von Genital- und Harnbeschwerden eingesetzt. In Europa findet Pygeum heute primär Verwendung bei der Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (BPH) [Wilt et al., 2002]. Dabei handelt es sich um eine gutartige Vergrößerung der männlichen Prostata (Vorsteherdrüse), welche den Harnabfluß durch zunehmenden Verschluss der Harnröhre beeinträchtigt. Begleitend treten zumeist Reizbeschwerden und Entleerungsstörungen beim Wasserlassen auf. BPH scheint ursächlich auf altersabhängigen Veränderungen im Androgen-Stoffwechsel, einhergehend mit einer verstärkten Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron durch das Enzym 5α-Reduktase, zu beruhen [Dvorkin und Song, 2002]. Dihydrotestosteron ist die biologisch aktivste Form von Testosteron und fördert das Wachstum von Prostatazellen. Pygeum africanum enthält zahlreiche bioaktive Inhaltsstoffe (u.a. Phytosterole, langkettige Fettsäuren, Triterpene, Ferulasäureester, etc.), die die Symptome einer BPH nachweislich positiv beeinflussen [Shenouda et al., 2007]. So gibt es Evidenz, dass Pygeum die Spiegel an Testosteron und Prolaktin, welches die intraprostatische Dihydrotestosteron-Synthese und die Testosteron Aufnahme in die Prostata stimuliert, senkt. Ferner wurden eine Abnahme der Erregbarkeit harnaustreibender Muskeln (Detrusor-Muskulatur), antiöstrogene Effekte (Aromatasehemmung), eine Hemmwirkung auf zelluläre Wachstumsfaktoren (Fibroblasten- und epidermaler Wachstumsfaktor), eine Verstärkung der Prostata-Sekretionsfunktion sowie antiinflammatorische Eigenschaften durch Hemmung der 5-Lipoxygenase, nachgewiesen [Mathé et al., 1995]. Klinische Studien bestätigen eine signifikante und langfristige Verbesserung der BPH-Symptomatik (u.a. Dysurie, mittlere maximale Harnflussrate, Frequenz des (nächtlichen) Wasserlassens) unter Pygeum-Supplementation [Andro und Riffaud, 1995; Breza et al., 1998; Chatelain et al., 1999].