Liposomen sind sphärische Vesikel, die entweder aus einer oder mehreren Phospholipid-Doppelschichten bestehen und in ihrem Kern eine wässrige Phase einschließen. Durch ihre amphiphile Struktur können Liposomen sowohl als Transportmedium für lipophile als auch hydrophile Substanzen genutzt werden.
In der orthomolekularen Medizin spielen Liposomen eine wachsende Rolle, da sie die Aufnahme essenzieller Mikronährstoffe sowie anderer funktioneller Substanzen optimieren können und so eine gezielte Nährstoffversorgung vereinfachen.
So werden Liposomen bevorzugt eingesetzt, um die Bioverfügbarkeit von Stoffen mit geringer Wasserlöslichkeit (z. B. Curcumin) oder limitiertem physiologischem Transportmechanismus (z. B. Vitamin C oder Vitamin B12) zu verbessern.
Die verbreitetste Form liposomaler Produkte auf dem Markt sind flüssige Formulierungen. Dabei handelt es sich um wässrige Suspensionen von Phospholipid-Vesikeln, die neben Wasser häufig weitere polare Lösungsmittel wie Ethanol oder Glycerin enthalten.
Je nach Formulierung können weitere Hilfsstoffe wie Cholesterin, Polysorbate, zusätzliche Fettsäuren oder Polymeradditive enthalten sein, um Eigenschaften wie Stabilität, Fluidität und Permeabilität zu optimieren. Im Nahrungsergänzungsmittel-Sektor kommen jedoch überwiegend klassische, nicht modifizierte Liposomen zum Einsatz.
Da klassische Liposomen flüssige Produkte sind, werden zu Zwecken der Lagerungsstabilität noch Konservierungsstoffe und Säuerungsmittel zugesetzt (bspw. Kaliumsorbat, Zitronensäure, Apfelsäure, Rosmarinextrakt oder Vitamin E).
Flüssige liposomale Produkte sind bewährte Darreichungsform für zahlreiche Vitalstoffe und bei vielen Kunden äußerst beliebt. Sie bedingen jedoch eine korrekte Handhabung, da flüssige Suspensionen bestimmte Herausforderungen mit sich bringen.
Flüssige liposomale Produkte sollten im Idealfall zwischen 2°C und 21°C gelagert und zu schnelle Temperaturschwankungen vermieden werden.
Nach dem Öffnen muss das Produkt zudem unbedingt im Kühlschrank gelagert werden. Flüssige Liposomale Produkte sind daher keine sonderlich gute Option für die Mikronährstoffversorgung auf Reisen.
Eine korrekte Lagerung gewährleistet zwar die Stabilität der klassischen liposomalen Formulierungen, in den letzten Jahren hat sich jedoch eine weitere Form von Liposomen auf dem Markt etabliert. Die Rede ist von sogenannten „trockenen“ oder auch lyophilisierten Liposomen („Dry Liposomes“), die besonders durch ihre unkomplizierte Handhabung überzeugen (hohe Kunden-Compliance).
Aber was genau kann man sich unter trockenen Liposomen vorstellen?
Trockene Liposomen, sind eine Form klassischer liposomaler Strukturen, bei denen das flüssige Medium entfernt wurde. Dies kann über verschiedene Methoden erfolgen, geschieht jedoch meist durch eine Form der Gefriertrocknung. Man spricht hier daher auch von lyophilisierten Liposomen.
Durch den Entzug der wässrigen Umgebung wird die Haltbarkeit und Lagerstabilität im Vergleich zu flüssigen liposomalen Formulierungen deutlich verbessert.
Eine zentrale Herausforderung bei der Herstellung trockener Liposomen ist der sogenannte Water-Replacement-Prozess. Dabei wird die wässrige Umgebung durch andere polare, jedoch trockene Trägerstoffe wie Trehalose oder Maltodextrin ersetzt. Dieser Prozess muss so erfolgen, dass die strukturelle Integrität der Liposomen erhalten bleibt, um deren Funktionalität nach der Rehydrierung sicherzustellen. Dieser Schritt ist nicht trivial und einer der Gründe, warum einige Befürworter flüssiger Liposomen dieser Technologie skeptisch gegenüberstehen.
Trockene Liposomen bestehen also genau wie ihre flüssigen Gegenstücke aus Phospholipid-Doppelschichten, die einen wässrigen Kern umschließen. Die Phospholipidschicht kann durch Stabilisatoren wie Cholesterin zusätzlich stabilisiert werden, um bspw. die Permeabilität zu verringern.
Trockene Liposomen bieten gegenüber flüssigen Produkten mehrere Vorteile. Sie sind platzsparender, deutlich länger haltbar, benötigen keine Aromen, Säuerungsmittel oder Konservierungsstoffe und zeichnen sich durch eine höhere Stabilität gegenüber Temperaturschwankungen aus. Dadurch lassen sie sich in Pulver- oder Kapselprodukten einsetzen und sind jahreszeitenunabhängig außerhalb des Kühlschranks lagerbar. Insgesamt sind sie praktischer in der Anwendung und für die Kunden unkomplizierter.
Korrekt hergestellte trockene Liposomen resolubilisieren nach der Einnahme im Verdauungstrakt durch die dortige wässrige Umgebung. Dabei ersetzt Wasser die zuvor eingebrachten Zucker. Dadurch stellen die Liposomen ihre ursprüngliche Struktur wieder her und verhalten sich anschließend wie klassische flüssige liposomale Formulierungen.
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